Sonntag, 31. Juli 2011

Dialogprozeß

Das Wort selbst verursacht mir schon Ekel, und erst recht, wenn es mit der Kirche in Zusammenhang gebracht wird: weil hier das Höchste mit dem Banalen, Abgeschmackten und Hohlen vermischt wird, die wichtigsten Fragen überhaupt, nach Gott, Erlösung, Glauben und der Gestalt der Kirche, in die üblichen billigen Dialog- und Betroffenheitsfloskeln gefaßt werden. Die Sprache ist natürlich verräterisch, und man fragt sich, ob die Vertreter der Kirche, die bei dieser Veranstaltung mitmachen, diese überhaupt ernstnehmen. Wäre es vorstellbar, daß Vertreter des Islam mit Gläubigen im Stuhlkreis diskutieren? Und dabei den Anschein erwecken, als stünden auch Glaubenswahrheiten zur Disposition? Natürlich nicht, denn der Islam nimmt sich selbst ernst. Eine weitere Frage, die man sich stellen muß: Welches Ziel wird dabei verfolgt? Nach allem, was ich bisher darüber gelesen habe, kommen vor allem jene Vertreter gestrigen Denkens zu Wort, die seit gefühlten 200 Jahren ihre Forderungen in Dauerschleife wiederholen. Was soll dabei herauskommen? Möglichkeit 1, überflüssig, ineffizient und teuer: "Okay, ihr seht das so, aber Rom sieht das anders, trotzdem schön, daß wir fünf Jahre darüber geredet haben." Möglichkeit b, unerfreulich, teuer, aber leider auch konsequent: "Okay, wir machen jetzt unseren eigenen Laden auf."

Wie dem auch sei: Der normale Laie, das gläubige, kirchentreue Fußvolk kommt nicht zu Wort, sondern nur die üblichen politisierenden Pöstcheninhaber und Gremienhocker. Für eine Reform der deutschen Kirche wäre ich freilich auch und hätte sogar ein paar Vorschläge:

- Unternehmensberatung in die Bistumsverwaltungen,Verbände und katholischen Bildungseinrichtungen, überflüssige Posten abbauen
- das eingesparte Geld in sinnvolle Maßnahmen stecken: Man könnte z.B. Fachkräfte einstellen, die den Pfarrern die Verwaltungsarbeiten abnehmen, damit diese mehr Zeit für die Seelsorge haben
- illoyale Mitarbeiter durch solche ersetzen, die zu der Lehre der Kirche stehen

Wenn die Kirche ein Unternehmen wäre, hätte ich ja noch folgenden Vorschlag: den Deutschland-Chef und einen Teil der Geschäftstführer ablösen. Aber das wäre jetzt sicher respektlos.

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